Einwohner | 1367 (Stand 31.12.2023) davon 667 Männer und 700 Frauen Corvara: 306 (144 M, 162 F), Kolfuschg: 532 (255 M, 277 F) , Pescosta: 529 (268 M, 261 F) |
Sprachgruppen | Perzentueller Bestand der italienischen, der deutschen und der ladinischen Sprachgruppe wie es aus den bei der 15. Volkszählung 2011 abgegebenen Zugehörigkeits- und Zuordnungserklärungen hervorgeht:
Ladiner 89,70%
Italiener 6,84%
Deutsche 3,46% |
Allgemeine Informationen | Corvara ist eine Gemeinde die sich auf 1.568 m Meereshöhe am Ende des Gadertales in Südtirol befindet. Gemeinsam mit St. Martin in Thurn, Abtei, Wengen und Enneberg gehört sie zu den fünf Gemeinden des Gadertales, Seitental des Pustertales. Die Gemeinde dehnt sich auf der Kreuzung aus, die sich Richtung Campolongopass (1.875 m) und Grödnerjoch (2.121 m) verzweigt und sich am fuße des Berges Sella befindet. Im Süd-Westen liegt die Hochebene Pralongiá und im Norden der Hausberg „Sassongher“ mit der Hochebene Puez. Die angrenzenden Gemeinden sind: Abtei, Livinallongo, St. Martin in Thurn und Wolkenstein in Gröden. |
Geschichte der Ortschaften Corvara und Kolfuschg | Obwohl sich die beiden kleinen Dörfer von Corvara und Kolfuschg nebeneinander entwickelt haben, gibt es zahlreiche Unterschiede in ihrer Geschichte. Kolfuschg kommt zum ersten Mal in einem Dokument vom 1153 vor. Der Graf von Sabiona kaufte Kolfuschg vom Abt von Innichen. Es scheint dass Kolfuschg als Weide für die Herde der Bauern aus Lajen und des Grödnertales diente. Mit der Zeit fingen die Bauern an sich im Dorf aufzuhalten und dort auch den Winter zu verbringen. Die ersten Höfe von Kolfuschg waren in den Händen der Adeligen. Ab 1926 gehörte Kolfuschg dem Gerichtsstand von Wolkenstein und dem Bischofstum von Brixen. Da das Dorf zur Pfarrei Laien gehörte, gingen die Leute von Kolfuschg dort Kirchen und brachten auch dorthin ihre Gestorbenen für die Begräbnisse. Der Weg reichte über Puez, Langtal und Gröden. 1419 wurde eine Kapelle von St. Vigil eingeweiht. In der Zeit wurde Kolfuschg der Pfarrei von St. Cristina übergeben und 1515 bekamen sie entgültig einen eigenen Priester. 1680 wurde Kolfuschg von Laien getrennt und der Pfarrei von Pieve di Livinallongo beigelegt. 1827 wurde das Dorf zum Gerichtsstand von Enneberg gegeben, an der Corvara schon seit immer angehörte.
Das Dorf von Corvara kommt zum ersten Mal im Jahre 1296 in einem Dokument von Girardo di Coruera vor. Im Unterschied zu Kolfuschg, gehörte Corvara zur Herrschaft von Enneberg und dem Gerichtsstand von Castel Badia. Während die Kolonisation von Kolfuschg aus Laien gestartet war, kamen wahrscheinlich die ersten Einwohner von Corvara aus dem Bereich von St. Lorenzen. 1347 wird zum ersten Mal die Kirche erwähnt, die 1452 an Santa Caterina gewidmet worden ist. Zu diesem Ereignis wurde die Messe von einem Priester aus Abtei zelebriert. 1962 wurde die neue Kirche dem Heiligen Herz Jesus gewidmet.
Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurden die Dörfer von Corvara und Kolfuschg für ihre ideale Position in der Mitte der Bergen und für ihre schönen geblühten Wiesen langsam bekannt. Dank den Bergführern und den Skilehrern fingen dann bald an Leute aus der ganzen Welt in den ladinischen Tälern zu kommen um in den Bergen zu wandern. 1947 wurde in Corvara der erste Sessellift Italiens, der auf den Col Alto brachte, kollaudiert. In den 60er Jahren führten der Wohlstand und die gemeinsame Entwicklung zu einem Welttourismus, sodass innerhalb weniger Jahren viele Gasthöfe, Hotels, Pensionen, Restaurants, Bar, Geschäfte und Privathäuser gebaut wurden. Somit wurden viele neue Arbeitsplätze geschafft, die heutzutage grossteilst auch von Ausländern besetzt sind. |